Johann Amos Comenius wurde am 28. März 1592 in Südostmähren geboren und ist am 15. November 1670 in Amsterdam gestorben. Er ist ein bekannter Philosoph, Theologe und Pädagoge.

Leben

Comenius wuchs – nach dem Tod seiner Eltern bei Verwandten auf. Er besuchte ein christliches Gymnasium in Prerau (Mähren). In der Folge studierte er Theologie in Herborn und in Heidelberg. Nach dem Studium arbeitete er als Lehrer an einer evangelischen Schule in seiner Heimat Prerau. Bald wurde er dort auch zum Pfarrer ernannt. Zudem heiratete er seine erste Frau Magdalena.

Nach konfessionellen Auseinandersetzungen musste sich Comenius aufgrund seines evangelischen Glaubens versteckt halten. In dieser Zeit starben seine Frau und seine beiden inzwischen geborenen Töchter an der Pest. Comenius fand für einige Jahre Zuflucht in Böhmen. Dort heiratete er seine zweite Frau Dorothea. Mit ihr bekam er drei Töchter.

Nach einigen Zwischenstationen musste er schließlich ins Exil nach Lissa (Polen). Dort konnte er mit vielen Flüchtlingen einen eigenen Stadtteil mit eigenem Bildungssystem aufbauen. Er arbeitete hier viele Jahre als Lehrer an einem Gymnasium. In dieser Zeit schrieb Comenius viele Bücher und wurde sehr bekannt in Europa. Er reiste viel und hielt viele Vorträge.

Im Jahr 1648 wurde er schließlich zum Bischof der Herrnhuter Brüdergemeinde ernannt. Nach dem Tod der zweiten Frau heiratete er nochmals.

Am 15. November 1670 starb Comenius in Amsterdam.

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Jan Amos Comenius

Ansichten

Im Mittelpunkt bei ihm steht eine christlich-humanistische Lebensgestaltung. Ein philosophischer Grundsatz seiner Pädagogik und der Inhalt seiner großen Didaktik lautet: „omnes omnia omnino“ (lat.), das heißt: „Alle alles ganz zu lehren“, oder "Alle alles in Rücksicht auf das Ganze zu lehren" [Didactica magna, caput XI, Sp.49].

Comenius forderte nicht nur zwangsfreien Unterricht, sondern er lehnte Zwang in jeder Hinsicht ab. Comenius schrieb: „Alles fließe aus eigenem Antrieb, Gewalt sei fern den Dingen“. Comenius sah Bildung junger Menschen als den rettenden Weg, auf dem die Menschheit zurückfindet zu der Ordnung der Welt, wie Gott sie vorgesehen hat. Als Lernprinzipien stellte er Lernen durch Tun, Anschauung vor sprachlicher Vermittlung, Muttersprache vor Fremdsprache, Beispiel (Vorbild) vor Worten.

In seinen didaktischen Werken forderte Comenius eine allgemeine Reform des Schulwesens mit einer Schulpflicht für Jungen und Mädchen aller Stände mit einer einheitlichen Schulausbildung bis zum 12. Lebensjahr, danach sollten die praktisch begabten eine Lehre, die anderen eine weitere Schulbildung auf der Lateinschule und danach an der Universität. Revolutionär waren seine Forderungen nach Bildung sowohl für Jungen als auch für Mädchen, Anschaulichkeit und Strukturiertheit des Unterrichts, Bezug des Unterrichts zum Alltag und vieles mehr. Viele dieser Prinzipien sind auch heute ein Bestandteil des Bildungssystems. Comenius ist der Begründer der Didaktik. Er entwickelte die erste systematisch aufgebaute Didaktik der Neuzeit.

 

Bedeutung für die Gegenwart

Bedeutung für die Gegenwart Comenius war der Erste, der die Pädagogik vom Kind her entwarf. Die Kindheit ist die Vorbereitung auf das spätere Leben als Erwachsener. Comenius ordnete die Pädagogik methodisch, didaktisch und inhaltlich nach den unterschiedlichen Entwicklungsphasen der Kindheit. Seine Forderung nach einer Allgemeinbildung für alle, nach bildungspolitischer Chancengleichheit für Mädchen, sozial Schwache und geistig Zurückgebliebene, die Prinzipien der Anschauung und der Selbstständigkeit, der Erziehung zum Gebrauch der eigenen Vernunft, seine Vorstellung einer lebensnahen freundlichen Schule und einer gewaltfreien Erziehung sind bis zur heutigen Zeit gültig geblieben, ebenso seine Erziehungsziele, die Erziehung des Menschen zur Menschlichkeit und die dadurch entstehende Weltverbesserung.

Quelle: nach https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Amos_Comenius

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